Leitbild
Kinder haben Potenziale und Fähigkeiten in sich und steuern ihre Entwicklung in Auseinandersetzung mit der Umwelt selbst. Wir begleiten und unterstützen sie dabei. Kinder sind eigenaktive Konstrukteurinnen und Konstrukteure ihrer Entwicklung. Ausgangspunkt und Zielpunkt der Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder ist vor allem das Wohl des Kindes selbst. Die ganzheitliche Förderung ist darauf ausgerichtet, den Kindern familienübergreifende Lebens- und Erfahrungsräume zu erschließen, die ihre Persönlichkeitsentwicklung in allen Bereichen ermöglichen.
Den konkret-erfahrbaren Raum, in dem die Kinder sich selbst und sich in sozialen Gruppen erfahren ist die uns umgebende Natur. Unsere Bauwagen sind der sichere Ausgangspunkt, von dem aus die Kinder in den täglichen Erkundungen die sie umgebende Natur erfahren und erleben. Die Möglichkeiten des Lernens in der Natur sind Ausgangspunkt und Grundlage der pädagogischen Arbeit.
Mit einer ergänzenden intensiven Erziehungspartnerschaft mit den Eltern können wir einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung gerecht werden. Gemeinsam begleiten wir die Kinder auf dem Weg zu einer erfolgreichen Persönlichkeitsentwicklung.
Gründung und Trägerschaft
Mit der Gründung des Vereins Eltern-Initiativ-Kindertagesstätte Knopfschachtel e.V. wurde 1992 die Knopfschachtel als eingruppiger Kindergarten eröffnet.
Mittlerweile hat sich die Knopfschachtel zu einem ganztägigen Naturkindergarten weiterentwickelt.
Aus allen Mitgliedern des Vereins wird jährlich ein Vorstand gewählt. Dieser vertritt den Verein in der Öffentlichkeit und führt die Beschlüsse aus der Vollversammlung aus.
Als freier Träger sind wir ein Mitglied des paritätischen Wohlfahrtsverbandes, der uns eine sachkundige und innovative Sozialarbeit zum Wohle des einzelnen Menschen und der Gesellschaft ermöglicht.
Lage und Erreichbarkeit
Unser Naturkindergarten liegt am Eselsberg. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Wald sowie der botanische Garten, eine Parkanlage mit vielen naturnah gestalteten Spielplätzen aber auch Einkaufsmöglichkeiten und die Stadtteilbibliothek. Durch die Linie 2 der Stadt Ulm und diverse Buslinien sind wir sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Öffnungszeiten
Der Naturkindergarten Knopfschachtel ist eine Ganztagsbetreuung mit dem Baustein 4 der Stadt Ulm. Sie hat 40 Stunden pro Wochen geöffnet und hat insgesamt 15 Schließtage. In der Regel sind das zwei Wochen im Sommer sowie fünf weitere Tage verteilt auf Weihnachten, einen pädagogischen Tag und einen Betriebsausflug.
Montag – Freitag 07:30 Uhr – 15:30 Uhr
Personelle Besetzung
Die Knopfschachtel hat 40 Stunden pro Woche geöffnet. Bei einer Ganztagsbetreuung im Naturkindergarten sind zwei Fachkräfte sowie eine weitere im Umgang mit Kindern geeignete Kraft während der gesamten Öffnungszeit erforderlich.
Daher hat die Naturkita Knopfschachtel Anspruch auf 298 % Fachpersonal für den Ganztagskitabetrieb (das sich in der Regel aus ErzieherInnen und KinderpflegerInnen zusammensetzt), sowie 111% zusätzliches Betreuungspersonal für den Naturkitabetrieb. Hinzu kommen in der Regel eine Person im Freiwilligen Sozialen Jahr sowie gelegentlich Schüler- oder ErzieherpraktikantInnen.
Das Fachpersonal bildet sich im Sinne des Naturkindergartens regelmäßig fort. Dazu gehören alle pädagogischen und kinderschutzrelevanten und hygieneorientierten Themen einer Ganztagsbetreuung.
Als hauswirtschaftliches Personal arbeiten eine Köchin oder ein Koch sowie eine Reinigungskraft in der Knopfschachtel.
Naturgebiete, Garten und Bauwägen
Unsere drei Bauwagen sind unser sicherer Rückzugsort, doch die meiste Zeit verbringen die Kinder und das pädagogische Team gemeinsam sowohl in unserem naturnah gestalteten Außenbereich als auch in den nahegelegenen Naturgebieten. Unser Naturgebiet erstreckt sich von den nördlich gelegenen und fußläufig erreichbaren Wiesen und Wäldern des städtischen Forsts und über den im Osten befindlichen botanischen Garten, der ebenfalls fußläufig erreichbar ist. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln können wir darüber hinaus die Obstwiesen auf der anderen Seite der Stadt gut erreichen. Die Außenfläche ist bewusst naturnah und unter Verwendung unterschiedlicher Materialien (z.B. Naturstein, Erde, Hölzer, Schotterflächen) gestaltet und bietet den Kindern ein abwechslungsreicher Bereich zum Verstecken, Toben, Spielen. Natur erfahren heißt auch die verschiedenen Elemente kennenzulernen. So hat der pädagogisch angeleitete und zugleich spielerisch auf der Initiative der Kinder aufbauende Umgang mit Wasser und Feuer in unserer Feuerstelle seinen festen Platz in der Knopfschachtel.
In unseren drei Bauwagen befinden sich Multifunktionsräume, Nebenräume zum Lagern von Materialien und zum Schlafen, ein Büro- und Mitarbeiter*innenraum sowie eine Küche und WC-Räume. Damit können wir auch bei schlechten Witterungsverhältnissen eine Ganztagsbetreuung gewährleisten.
Gruppenzusammensetzung
Wir betreuen maximal 20 Kinder. Die Altersspanne umfasst den Altersbereich von 3 Jahren bis zum Schuleintritt.
Abhängig vom voraussichtlichen Einschulungsjahr werden die Kinder in vier Altersgruppen eingeteilt: Die Marienkäfer, die Mäuse, die Eichhörnchen und die Füchse. Für schlafbedürftige Kinder haben wir die Möglichkeit eines gemütlichen Schlafraumes.
Grundlagen unserer Arbeit
Die Grundlage für unser pädagogisches Handeln haben wir historisch betrachtet im situationsorientierten Ansatz gefunden, den wir durch die Vorteile der Natur- und Waldpädagogik ergänzen. Beide Ansätze gehen von einem humanistischen Menschenbild aus und verstehen Kinder wie auch Erwachsene als lebenslang Lernende. Der Elternarbeit, der kollegialen Zusammenarbeit, aber auch der Projektarbeit und der Partizipation der Kinder wird im situationsorientierten Ansatz hohe Bedeutung beigemessen. Wir holen die Kinder bei ihren individuellen Interessen und Möglichkeiten ab und gestalten unsere Arbeit so, dass jedem einzelnen Kind eine seelisch gesunde Entwicklung ermöglicht wird.
Des Weiteren kann im situationsorientierten Ansatz auf bedeutsame Themen aus der aktuellen Lebenswelt der Kinder flexibel eingegangen werden.
Für weitere Informationen zum situationsorientierten Ansatz empfehlen wir Krenz, Armin: Der "Situationsorientierte Ansatz" in der Kita. Grundlagen und Praxishilfen zur kindorientierten Arbeit. Bildungsverlag Eins, Troisdorf 2008.
Ergänzend dazu unterstützt der naturnahe Ansatz der Wald- und Naturpädagogik die ganzheitliche Entwicklung der Kinder.
Ziele unserer Arbeit
Durch unsere naturnahe und situationsorientierte Arbeit ermöglichen wir den Kindern sich individuell zu entwickeln, sich selbstwirksam und selbstständig zu erleben, das soziale Miteinander zu stärken und sich selbst in einer naturnahen Umwelt zu verankern.
Auf kindgerechte Art und Weise begleiten wir die Kinder dabei, ihre individuellen Kompetenzen, Werte und ihr Weltwissen auszubilden.
Durch gezielte Beobachtungen haben wir die Möglichkeit, das Kind an seinem persönlichen Entwicklungsstand abzuholen und es auf seinem Entwicklungsweg bis zum Schuleintritt zu begleiten und zu unterstützen.
Freispiel
Gemäß dem naturnahen situationsorientierten Ansatz nimmt das Freispiel den größten Teil des Alltags ein. Die Kinder können aus den verschiedenen Lern- und Bildungsbereichen frei wählen. Damit werden die Kinder ihren individuellen Bedürfnissen gerecht. Stärken werden gestärkt, Schwächen geschwächt.
Angeleitete Bildungsaktivitäten
Nach Art der Bildungsaktivität wird entschieden, ob ein Angebot allein, in der Kleingruppe oder in der ganzen Gruppe stattfindet. Inhaltlich orientieren sich die Bildungsaktivitäten an den Themen und Interessen der Kinder und an den Bildungsempfehlungen aus dem baden-württembergischen Orientierungsplan, sowie den bundesgesetzlichen Regelungen im SGB VIII unter Zuhilfenahme der Möglichkeiten, die die Natur, der Wald, die Wiesen und Felder der Umgebung und unser Garten uns bieten.
Projektarbeit
Kinder wählen sich Themenbereiche aus, die für sie aktuell eine hohe Bedeutsamkeit und Wertigkeit haben. Nach neurobiologischen Erkenntnissen sind eben jene selbstgewählten, bedeutsamen Themen für Kinder der entscheidende "Lernmotor" - nicht die von außen "übergestülpten" Angebote oder Fördermaßnahmen.
Morgenkreis und Kinderkonferenz
Der Morgenkreis ist ein fester Bestandteil des Tagesablaufs und erfolgt nach bestimmten, immer wiederkehrenden Ritualen, wie z.B. die Betrachtung des Wetters und der daraus resultierenden Konsequenzen. Im Morgenkreis, vor allem aber auch in einer regelmäßig stattfindenden Kinderkonferenz finden die Kinder die Möglichkeit, am Gemeinschaftsleben der Einrichtung teilzuhaben, sich einzubringen und Abläufe, Regeln oder Neuerungen mitzugestalten. Damit lernen die Kinder frühzeitig demokratsiche Strukturen kennen und gemeinsam zu entscheiden. Dies fördert aktuelle Vorstellungen von Selbstwirksamkeit und ziviles Engagement. Dies ist auch für die spätere Entwicklung der Kinder prägend.
Beobachten und Dokumentieren
Unsere Beobachtungen werden in speziellen Bögen dokumentiert und dienen somit als Grundlage für unsere pädagogische Arbeit und Elterngespräche.
Alle Kinder haben einen Portfolioordner, in dem individuelle Entwicklungsschritte jedes Kindes dokumentiert werden können. Zusätzlich werden hier - wie in einem Fotoalbum - Erinnerungen, Lieder, Spiele und Geschichten gesammelt.
Besonderheiten in der Knopfschachtel
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die ganzheitliche Bildung des Kindes durch die täglichen Aufenthalte in der Natur. Hier haben die Kinder die Möglichkeit, diese aktiv zu erleben und lernen verantwortungsvoll mit ihr und mit sich in ihr umzugehen. Die Kinder haben hier die Möglichkeit ihre sinnlichen Erfahrungen und Kompetenzen zu erleben.
Theaterbesuche, Spielplatzbesuche, Einkäufe im Supermarkt und Büchereibesuche sind nur einige Beispiele unserer Ausflüge. Dadurch können die Kinder ihre direkte Wohnumgebung und große Teile der Stadt Ulm erkunden und erleben.
In Kombination mit den täglichen Aufenthalten in der Natur ermöglicht der Naturkindergarten eine ganzheitliche, möglichst stressfreie Entwicklung der Kinder in einer Ganztagsbetreuung.
Ferner finden regelmäßig durch Elternbeirat organisierte Elterncafés statt. Hier können sich Eltern austauschen und die Kinder ihre Beziehungen festigen.
Zusammenarbeit mit den Eltern
Um den Anspruch als familienergänzende und -unterstützende Einrichtung zu erfüllen und das Ziel des „Miteinanders“ zu erreichen, bieten sich folgende Möglichkeiten:
Nach der Eingewöhnung ein erstes ausführliches Eingewöhnungsgespräch mit ausreichend Zeit.
Kurze Tür- und Angelgespräche
Hospitation - Die Möglichkeit, das Kind für einige Stunden im Kindergartenalltag zu erleben
Entwicklungsgespräche - Ca. alle 6 Monate und/oder nach Bedarf.
Jede Menge Feste mit Kindern, Eltern und Personal.
Mitwirkungsmöglichkeiten der Eltern
im Informationsaustausch bzgl. der Interessen der Kinder
im Vorstand
als Elternbeirat
im Elterncafé
Begleitung bei Ausflügen
Mitarbeit und Unterstützung bei Projekten mit den Kindern z.B. Kochen mit den Kindern, Beete pflegen und bepflanzen, Gemüse fermentieren, Heu machen, Holz machen, Reparaturarbeiten vornehmen, und den Garten naturnah gestalten.
Mithilfe bei der Organisation von Festen
zweimal jährlich stattfindende Arbeitstage im Frühjahr und Herbst, um den Garten und die Bauwägen auf die bevorstehende Jahreszeit vorzubereiten.